Info-Tafel - Bajuwarendorf_Internet

Unter dem Titel „Spuren der Garchinger Geschichte“ ist ein Museum auf der Straße entstanden. Das Konzept stammt vom Garchinger Ortschronisten Dr. Michael Müller. An verschiedenen historischen Orten wurden Informationstafeln aufgestellt, die mit Bildern und Texten die Garchinger Geschichte ins Stadtleben bringen.

Im Gegensatz zu einem klassischen Museum sind die Tafeln jederzeit zugänglich und informieren „hautnah“, direkt am Ort der Geschichte. Jede Tafel ist auf einem Ständer aus Edelstahl in Form eines Lesepultes stabil und wetterfest montiert. Die Ausführung wurde so gewählt, dass auch Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer und Kinder die Informationen gut lesen können. Die Tafeln haben eine Größe von 40x60 cm. 

Hochbrück

Die Hohe Brücke
Die erste Informationstafel dieser historischen Reihe enthüllte Garchings Erste Bürgermeisterin am 17. Dezember 2013 gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Vereins Garchinger Geschichte Rudi Naisar. Die Tafel steht in Hochbrück an dem Ort wo früher die Hohe Brücke stand, die Hochbrück seinen Namen gab. Die Erneuerung der Fuß- und Radwegebrücke war nun Anlass um die erste Infotafel aufzustellen, die vor Ort mit Bildern und Texten über die geschichtlichen Ereignisse rund um die Hohe Brücke informiert.

Latersheim und Mallertshofen
Im Mittelalter gab es auf der Schotterebene nördlich von München, dem „Gefild“, kleine Siedlungen, von denen heute nur noch Reste vorhanden sind: Latersheim, Mallertshofen, Wagrain (südlich Dirnismaning) und Hochmutting (südlich Schleißheim).

Militär und NS-Zeit
Noch um 1900 gab es an der Brücke der Ingolstädter Landstraße über den Schleißheimer Kanal nur zwei Höfe als Straßenmeister. Dann begann die Nutzung des Areals durch das Militär
und die NSDAP.

Hochbrück
Der Garchinger Stadtteil Hochbrück entstand auf einem Areal, das 1918 eine Erweiterung der Munitionsanstalt, danach ein Sprengstofflager der „Dynamit AG“ war und 1933–1945 als „Lager Schleißheim“ der SS ausgebaut wurde.

Garching

Jungsteinzeit-Gräberfeld
Zum internationalen Tag des offenen Denkmals am 14. September 2014 wurde diese zweite Tafel vom Ersten Bürgermeister Dr. Gruchmann enthüllt. Sie befindet sich am Echinger Weg, Ecke Neufahrner Straße, wo sich ein Gräberfeld aus der Jungsteinzeit vor 4.300 Jahren befand. Aus etwa 2400 bis 2200 vor Christus stammt der bisher älteste archäologische Fund auf Garchinger Flur: Ein großes Gräberfeld von Menschen, die der „Glockenbecherkultur“ angehörten, so genannt nach der typischen Form ihrer Keramikgefäße. 

Bronzezeit-Grabhügel
Der internationale Tag des offenen Denkmals war auch hier der Anlass die dritte Tafel der Öffentlichkeit zu präsentieren. Sie steht an der Münchner Straße am Fußweg zur Neufahrner Straße und weist auf den dort befindlichen Grabhügel und seine Fundstücke aus der Bronzezeit um 1.500 vor Christus hin. „Die archäologische Sensation: Garching wird um zwei Jahrtausende älter“. So hieß eine Veranstaltung im Februar 2007, bei der Dr. Odward Geisel, damals Orts-Chronist und Kreisheimatpfleger, die Funde aus der Bronzezeit vorstellte.

Römischer Gutshof
Zum Fest der Vielfalt und Kulturen am 16.05.2015 wurde eine weitere Tafel "Römischer Gutshof" am Brauneckweg aufgestellt. Spuren eines römischen Gutshofes („Villa rustica“) aus der Zeit um 200 nach Christus wurden hier gefunden: die gerade Linie einer Umzäunung und die Scherben der Urne von einer Brandbestattung. Die wahrscheinlich hölzernen Gebäude müssen auf den bereits bebauten Grundstücken südlich gestanden sein.

Keltendorf
Ein Keltendorf aus dem 1. Jahrhundert vor Christus kam im Bereich der geplanten Kommunikationszone ans Tageslicht

Das Bajuwarendorf
Zum Fest der Vielfalt und Kulturen am 16.05.2015 wurde eine weitere Tafel "Das Bajuwarendorf des Gowirich" am Werner-Heisenberg-Gymnasiums, in der Nähe der bajuwarischen Funde aufgestellt. Zwischen Mühlfeldweg und Mühlbach legten die ersten bajuwarischen Siedler ihr Dorf an. Der Ortsname „Garching“, um 1020 „Gouvirihhinga“ geschrieben, wird als „Besitz des Gowirich“ gedeutet.

Die Mühle
Zum Fest der Vielfalt und Kulturen am 16.05.2015 wurde auch die Tafel "Die Mühle" bei am Biergarten "Am Mühlenpark" aufgestellt. Die Garchinger Mühle ist bereits im ersten Urbar des Herzogs von Bayern aus den Jahren 1231 – 1234 angegeben, einem Verzeichnis aller herzoglichen Besitzungen und ihrer Abgaben: „Von der mvoln ze Geirchingen git man fvnzic kaese.“

Römerhof
Aufgestellt im September 2016. Ursprünglich war geplant, dass der - wegen schlechtem Wetter abgesagte - Herbstmarkt der vhs den Rahmen bietet um im Römerhofareal die Spuren der Garchinger Geschichte sichtbar zu machen. Der Römerhof ist seit 1970 im Eigentum der Stadt Garching. In den Gebäuden sind verschiedene städtische Einrichtungen untergebracht. Die Räume werden außerdem für kulturelle und karitative Zwecke genutzt. Vermutlich „der Hof“, der bereits im 1. Urbar des Herzogtums Bayern von 1231 – 1234 als eines der drei großen Anwesen in Garching (neben Taverne und Mühle) genannt ist.

Alte Ortsmitte
Zum Fest der Vielfalt und Kulturen am 16.05.2015 hat der zweite Bürgermeister Herr Alfons Kraft die Tafel "Alte Ortsmitte" in der Nähe des Maibaumplatzes enthüllt. Garching war ein Straßendorf an der Landstraße von München nach Freising und Landshut. Kirche, Wirt und Maibaum bildeten die Mitte des Dorfes.

St. Severin Kirche und Schule
Die Tafel wurde anlässlich der Feiern für 50 Jahre St. Severin am 17. September 2017 aufgestellt.

Evangelische Kirche
Am 27. November 2016 enthüllten Garchings Erster Bürgermeister Dr. Dietmar Gruchmann und der Garchinger Ortschronist Dr. Michael Müller gemeinsam mit Pfarrerin Kathrin Frowein nach dem Gottesdienst in der Laudatekirche die neuste Tafel. Diese zehnte bisher aufgestellte Tafel erzählt anschaulich von der Entwicklung der evangelischen Kirchengemeinde in Garching.

Neue Ortsmitte
Am 15.09.2015 wurde im Rahmen der Reihe Hörpfade die Tafel "Neue Ortsmitte" vor der Stadtbücherei enthüllt. Das neue Ortszentrum entstand ab 1977, in der Amtszeit von Bürgermeister Helmut Karl (1972 – 2002), zum großen Teil auf der Wiese des ehemaligen Steiningerhofes.

Forschungsreaktor
Mit dem Bau des Forschungsreaktors 1957 begann die Entwicklung des bedeutenden Hochschul-und Forschungszentrums. 

Dirnismaning
Der Ortsteil Dirnismaning entstand um 1300 mit fünf Höfen.