ALLRIS - Vorlage

BESCHLUSSVORLAGE - GB II/317/2012

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Beratungsfolge

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I. Sachvortrag:

 

 

  1. Einführung

 

Die Stadt Garching hat im Rahmen ihres integrierten Klimaschutzkonzepts für den Themenbereich „Mobilität und Verkehr“ eine „Studie zum Mobilitätsverhalten“ beschlossen. Ziel dieser Studie ist es, die Erreichbarkeit der Unternehmen und der Hochschulinstitute zu sichern oder sogar zu verbessern und gleichzeitig den Verkehr nachhaltiger zu gestalten. Durch optimierte Mobilitätsangebote und Kommunikationsmaßnahmen sollen mehr Arbeitnehmer und Studierende zur Nutzung des Umweltverbundes (ÖPNV, Fahrrad, zu Fuß) und zur Bildung von Fahrgemeinschaften motiviert werden.

Dabei sollen auch die Studenten der Institute am Hochschul- und Forschungsgelände Garching einbezogen werden, da diese nicht unerheblich zum Verkehrsaufkommen in Garching beitragen. Die Mitarbeiter der Institute waren in die Befragung der Arbeitgeber in Garching integriert.

 

Als Planungsgrundlage für zukünftige Maßnahmen wurden die Mitarbeiter von Unternehmen und die Studierenden zu ihrem aktuellen Mobilitätsverhalten und möglichen Verbesserungsvorschlägen befragt. Darin enthalten waren zum Beispiel Fragen zur aktuellen Verkehrsmittelwahl, zur Motivation für die Nutzung eines bestimmten Verkehrsmittels und zum Wohnstandort und zu einigen anderen Punkten des Mobilitätsverhaltens.

Ergänzend gab es noch einen Fragebogen für die Unternehmensmanager, in dem allgemeine Angaben zum Unternehmen wie Standort, Voraussetzungen für die Mobilität mit verschiedenen Verkehrsmitteln, Angaben zu Dienstreisen und Fuhrpark abgefragt wurden.

 

  1. Datengrundlage

 

2.1Rahmendaten der Mitarbeiterbefragung

 

Die Befragung der Mitarbeiter fand überwiegend in der Zeit von November bis Dezember 2011 statt. Es beteiligten sich insgesamt 1761 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 40 Garchinger Unternehmen und Einrichtungen (23 Gewerbebetriebe, 9 Institute und Forschungseinrichtungen, 6 öffentliche Einrichtungen der Stadt Garching). Ein Drittel der Fragebögen wurden auf Papier und zwei Drittel online ausgefüllt. Im Anhang 1 ist der zugrundeliegende Fragebogen r die Mitarbeiterbefragung und die Unternehmensbefragung finden.

 

Der Altersdurchschnitt der Befragten liegt bei gut 38 Jahren. 63 Prozent der Bescftigten sind Männer, 37 Prozent Frauen.

Die durchschnittliche Entfernung zum Arbeitsort beträgt 23,5 km. 39 Prozent der befragten Beschäftigten wohnen in München, darunter auffallend viele in den Stadtteilen Milbertshofen und Schwabing. Der zweite wichtige Wohnstandort ist Garching mit gut 15 Prozent. Alle anderen Arbeitnehmer verteilen sich auf die Kommunen der Region, insbesondere auf die Gemein-den Unterschleißheim, Eching, Freising und Neufahrn.

Die große Mehrheit der Beschäftigten, nämlich mehr als 80 Prozent, arbeitet zu den üblichen Arbeitszeiten, davon mehr als zwei Drittel mit und etwa 15 Prozent ohne Gleitzeit. Knapp sechs Prozent sind in Wechselschicht oder in versetzten Tagesschichten beschäftigt. In Teilzeit, also einzelne Tage oder halbtags, arbeiten gut elf Prozent.

 

2.2Rahmendaten der Studierendenbefragung

 

Die Befragung der Studierenden fand im Zeitraum von Dezember 2011 bis März 2012 statt. Es beteiligten sich insgesamt 2.534 Personen. Die Studie wurde online durchgeführt. Durch die große Zahl von Teilnehmern ist eine sehr gute Datenbasis für die Auswertungen gegeben. Im Anhang 2 ist der zugrundeliegende Fragebogen r die Studierendenbefragung zu finden.

 

Der Altersdurchschnitt der Befragten liegt bei gut 22 Jahren, die Jüngsten sind 17, der Älteste 35 Jahre alt. Fast 80 Prozent der Studierenden sind Männer, gut 20 Prozent Frauen.

Die durchschnittliche Entfernung zur TU München in Garching beträgt knapp 20 km. 54 Prozent der befragten Studenten wohnen in München, darunter auffallend viele in der Studentenstadt, in Fröttmaning sowie in Sendling. Der zweite wichtige Wohnstandort ist Garching mit knapp zehn Prozent. Alle anderen Studierenden verteilen sich auf die Kommunen der Region, insbesondere auf die Gemeinden Eching, Neufahrn und Unterhring.

 

Die Zusammenfassungen der jeweiligen Befragungen liegen dieser Beschlussvorlage als Anhänge 3 und 4 bei. Die ausführlichen Berichte über die Befragungen werden dem Protokoll dieser Beschlussvorlage angefügt und sind Gegenstand dieses Beschlusses.

 

  1. chste Schritte

 

3.1Garchinger Unternehmen

 

Auch wenn die Unternehmen in Garching insgesamt gut erreichbar sind, gibt es punktuell noch Verbesserungsmöglichkeiten. Aus Sicht des Klimaschutzes ist bei den Berufspendlern der Anteil des Motorisierten Individualverkehrs deutlich zu hoch.

Der nächste Schritt sollte sein, die wesentlichen Ergebnisse der Befragung zu kommunizieren, zum Beispiel per e-Mail an die befragten Unternehmen, über das Internet oder bei geeigneten Veranstaltungen, bei denen Vertreter der Unternehmen anwesend sind. Die Unternehmen bekommen damit den Eindruck, dass mit ihrem Beiträgen zu der Befragung tatsächlich etwas passiert und sie in die weitere Planung einbezogen werden.

 

Die Empfehlungen aus dem Gutachten müssen für eine schrittweise Umsetzung priorisiert werden. Die wesentlichen Handlungsfelder sind:

Verbesserungen im Fuß- und Radverkehr, sowie Information und Kommunikation zum Thema Radverkehr

rderung von Fahrgemeinschaften (Vermittlungsplattform und Marketingmaßnahmen)

Optimierung des ÖPNV Angebotes und Informationskampagne für die Mitarbeiter

Maßnahmen im Bereich Autoverkehr / Parken

Fuhrparkmanagement, Alternative Kraftstoffe und Spritspartrainings

Gemeinsame Informations- und Marketingmaßnahmen zur Mobilität

Kooperation und ggf. gemeinsame Maßnahmen mit den Mitarbeitern am Hochschul-Campus.

 

Es wird empfohlen relativ bald erste (auch kleine) Maßnahmen auf den Weg zu bringen, um allen Akteuren das Signal zu geben, dass nach dem Konzept auch tatsächlich etwas passiert.

 

3.2Studierende am Campus

 

Aus der Befragung der Studierenden lassen sich einige Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilität ableiten. In den meisten Fällen hat die Stadt Garching allerdings keinen direkten Einfluss auf die Situation. Daher sollten die Ergebnisse der Befragung zunächst den Akteuren am Hochschulcampus vorgestellt werden, zum Beispiel:

Hochschulleitungen / Institutsleitungen

Standortverwaltung

Studentenvertretungen

Auch an die Studenten sollten Ergebnisse kommuniziert werden, damit diese nicht das Gefühl haben umsonst an der Befragung teilgenommen zu haben.

 

Bei den Gesprächen können Kooperationsvereinbarungen getroffen werden, um gemeinsam Maßnahmen umzusetzen und ggf. gestärkt in Gespräche mit weiteren Akteuren (MVG, LH München etc.) zu gehen. Konkrete Handlungsfelder für Kooperationen sind zum Beispiel:

Verbesserungen im Fuß- und Radverkehr (Verbindungen zwischen Ort und Campus, Begegnungszone)

rderung von Fahrgemeinschaften (Gemeinsame Vermittlungsplattform und Marketingmaßnahmen)

Gespräche mit den ÖPNV - Verantwortlichen, insbesondere bezüglich U-Bahn-Taktung und Studententicket

Gemeinsame Informations- und Marketingmaßnahmen zur Mobilität

 

Herr Tobias Kipp von „team red Deutschland GmbH, de mit der Studie zum Mobilitätsverhalten in Garching beauftragt war, stellte die Ergebnisse dieser Befragungen bereits in der Stadtratssitzung am 26.07.2012 vor. Eine Entscheidung über die chsten Schritte wurde jedoch nicht getroffen, sondern an den dafür zuständigen Ausschuss für Bau, Planung und Umweltschutz verwiesen. Aus terminlichen Gründen kann dieser Termin nun erst in der Sitzung am 04.12.2012 wahrgenommen werden.

 

Als chsten Schritt wurden aber bereits die an der Befragung mitwirkenden Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen und Studentenvertreter zu zwei getrennten Workshops eingeladen, die am 05.12. (Campus) und 12.12.2012 (Unternehmen) im Rathaus Garching stattfinden werden.

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II. BESCHLUSSANTRAG:

 

Der Ausschuss für Bau, Planung und Umweltschutz beschließt, als Konsequenz aus dem dargelegten Mobilitätsverhalten die im Vortrag als „nächste Schritte“ bezeichneten Handlungsempfehlungen in die Wege zu leiten und unter der Maßgabe der dafür zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel umzusetzen.

 

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