ALLRIS - Vorlage

BESCHLUSSVORLAGE - B III/372/2014

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Beratungsfolge

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I. Sachvortrag:

 

Stand der Kinderbetreuung in Garching zum Stichtag 1.01.2014

 

Entwicklung der Betreuungssituation im U3 Bereich (Alter: 0-3 Jahre) sowie im Ü3 Bereich (Alter: 3 bis 6 Jahre bzw. bis zur Einschulung) sowie in der außerschulischen Betreuung der Kinder (Alter: 6 bis 10 Jahre). Berücksichtigt wurden die Einwohnerdaten zum Stichtag 1.01.2014 bzw. vergleichend statistisch dokumentiert zum Stichtag 1.09.2013.

 

Geburtenentwicklung in Garching

Titel: Geburtenstatistik

 

Mit den nun vorliegenden Daten von 2013 bestätigt sich die tendenziell leicht rückläufige Geburtenrate der letzten Jahre. Betrachtet man die Wanderungsbewegung (Zuzüge minus Wegzüge), so ist in Garching weiterhin von ca. 170 Geburten pro Jahr auszugehen.

 

In der anhängenden statistischen Erhebung wird der aktuelle Stand der Kinderbetreuung mit den Kapazitäten und den Belegungszahlen im Vergleich zum Zeitpunkt 01.09.2013 erfasst.

Einzelne Sachverhalte/ Veränderungen werden nachfolgend näher erläutert:

 

U3 Bereich (Altersgruppe 0-3 Jahre)

Im Januar 2014 wurde die Kinderkrippe der Caritas in der Einsteinstr. eröffnet, die zukünftig mit einer maximalen Auslastung von 48 U3 Plätzen betrieben werden kann. Seit dem 13.01.2014 werden nun schrittweise die ersten 6 Kinder zur Eingewöhnung aufgenommen, im Februar sollen weitere 6 Kinder folgen. Sofern der neue Träger das Personal nach und nach zur Verfügung stellen kann, der Betrieb und die Organisation der Einrichtung planmäßig starten (u.a. pünktliche Fertigstellung der noch ausstehenden Arbeiten in den Räumen) soll die Kinderkrippe bis zum Herbst alle Plätze belegen. In wie weit die Personalsuche der Caritas in den kommenden Monaten erfolgreich ist, um ein Team zusammenzustellen, dass sowohl den pädagogischen als auch den förderrechtlichen Erfordernissen (u.a. Anstellungsschlüssel) gerecht wird, bleibt abzuwarten. Das ist  auch unter der äußerst angespannten Bewerbersituation bei der Fachkraftsuche schwer prognostizierbar. Der Caritasverband unternimmt seit vielen Monaten größte Anstrengungen, um das pädagogische Kollegium zusammenzustellen (z.B. Werbung in bestehenden Institutionen für den Aufbau der Garchinger Einrichtung, Personalaquise in anderen Bundesländern).

An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass die Personalsuche (unabhängig ob Fach- oder Ergänzungskräfte) für jeden Träger schwierig ist und sich im Großraum München auch weiterhin keine Entspannung der prekären Situation abzeichnet.

Nach vorsichtigen Berechnungen kann auf der Grundlage der vorliegenden Bedarfsnotwendigkeiten und Wünschen Garchinger Familien für das Kalenderjahr 2014 (Warteliste U3 Plätze) ab Herbst der Bedarf an U3 Plätzen gedeckt werden. Voraussetzung dafür sind die komplette Ausnutzung aller zur Verfügung stehenden Plätze im Krippen- und Tagespflegebereich.

Ähnlich wie im Krippenbereich kann auch bei der Tagespflege aktuell nicht das vollständige Platzkontingent ausgeschöpft werden, es fehlen nach wie vor Tagesmütter.

 

Ü3 Bereich (3-6 Jahre)

Der im Vergleich zahlenmäßig starke Geburtenjahrgang von 2010 hat sich erwartungsgemäß auf die Platzkapazität in den Kindergärten ausgewirkt. So sind zum Stichtag 01.01.2014 alle Einrichtungen mit Plätzen für Kinder im Alter 3-6 Jahre voll belegt. Weitere Faktoren für den aktuellen Aufnahmestopp sind die nach wie vor angespannte personelle Situation in einigen Einrichtungen, hier ist insbesondere der katholische Kindergarten St. Franziska Romana zu nennen, der zwar gern noch Hochbrücker Kindergartenkinder aufnehmen möchte, jedoch bei weiteren Aufnahmen ein Überschreiten des Anstellungsschlüssel riskiert.

Im Zuge der Umsetzung der UN Menschenrechtskonvention (Schaffung eines inklusiven Bildungssystem, in dem alle Kinder gemeinsam betreut, gebildet und erzogen werden) gibt es derzeit und auch zukünftig immer wieder sogenannte „Regelgruppen“ in Kindertagesstätten, die behinderte, chronisch kranke und/ oder entwicklungsverzögerte Kinder betreuen. Bei der Aufnahme eines solchen „Inklusionskindes“ (wie aktuell im evangelischen Kindergarten Flohkiste) verringert sich jedoch die reguläre Platzkapazität um bis zu 4 Plätze pro Gruppe.

Aus Sicht der Verwaltung wird ein baldiger Neubau einer weiteren Kindertageseinrichtungen (vor allem mit Plätzen im U3 und Ü3 Bereich) befürwortet, denn es ist davon auszugehen, dass in den Folgejahren immer mehr reguläre Plätze zugunsten von sogenannten inklusiven bzw. integrativen Plätzen wegfallen und sich dadurch die Gruppenstärken und somit die Kapazitäten der vorhandenen Einrichtungen verringern.

 

Außerschulische Betreuung (6-10 Jahre)

Analog dem vorliegenden Datenmaterial gibt es hier naturgemäß im Laufe eines Schuljahres kaum Schwankungen in der Auslastung (die Aufnahme von Hortkindern, Kindern in der Mittagsbetreuung oder auch in der Jungen Integration erfolgt i.d.R. zu Beginn eines Schuljahres). Die unterschiedlichen institutionellen Formen der außerschulischen und nachmittäglichen Betreuung von Schulkindern erfreuen sich bei den Garchinger Familien großer Beliebtheit und genießen in ihrer Pluralität sowie den unterschiedlichen Angeboten einen hohen Zuspruch. Mit dem 3. Jahrgangsturnus von Ganztagesklassen an der Grundschule West pendelt sich die Auslastung mit durchschnittlich 50 Kindern im Hortbereich (tendenziell leicht rückläufig im Vergleich zu den Vorjahren) und 44 Kindern in der Mittagsbetreuung im Einzugsgebiet West ein.

Sofern eine mögliche Sanierung/ Neubau der Grundschule Ost in den kommenden Jahren erfolgt (inklusive Einrichtung von Ganztagesangeboten), kann nach den Erfahrungen mit den Ganztagesklassen im Sprengel West davon ausgegangen werden, dass sich auch im Osten der Bedarf an Hortplätzen verringern wird. Aktuell sind von 130 regulären Hortplätzen im Sprengel Ost 128 belegt, sollte eine sanierte/ neu gebaute Grundschule langfristig in jeder Klassenstufe auch eine Ganztagesklasse vorhalten, kann eine Hortgruppe im Garchinger Osten z.B. zugunsten einer weiteren Kindergartengruppe aufgegeben werden.

 

Zusammenfassend ist zu konstatieren, dass sich insgesamt die Kapazitätszahlen bei der Kinderbetreuung durch den Neubau der Kinderkrippe in der Einsteinstr. zwar erhöht haben, eine größere Abweichung der Belegungszahlen im Vergleich zum Stand 01.09.2013 nicht zu verzeichnen ist. Es ist davon auszugehen, dass die Belegungszahlen im U3 Bereich in den kommenden Monaten bis Herbst 2014 deutlich steigen.

Die Stadtverwaltung möchte darauf aufmerksam machen, dass in der Kommune ca. 5x mehr Gastkinder aus anderen Gemeinden und Kommunen betreut und gefördert werden, als dass Garchinger Familien außerhalb des Wohnortes einen Betreuungsplatz in Anspruch nehmen. Gründe dafür sind hauptsächlich die besonderen Aufnahmemodalitäten und Kriterien von anderen lokalen Einrichtungen (private Wichtelakademie), unternehmensnahe Kinderkrippe (ZuKi Garching), Zugang nur für Studierende oder TU– Angehörige (Krippen am Forschungscampus z.B. Ingeborg- Ortner Kinderhaus).

 

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II. BESCHLUSSANTRAG:

 

Der Stadtrat nimmt den Sachstand zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung zur erneuten Information zum aktuellen Stand der Kinderbetreuung für das Schul-/Kindergartenjahr 2014-2015

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Anlagen

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