BESCHLUSSVORLAGE - GB II/328/2018
Grunddaten
- Betreff:
-
Vorstellung des Elektromobilitätskonzepts für die Stadt Garching
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- BESCHLUSSVORLAGE
- Geschäftsbereich:
- GB II Bau - Planung - Umwelt
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Bau-, Planungs- und Umweltausschuss
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Entscheidung
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03.05.2018
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I. Sachvortrag:
Das Thema Elektromobilität steht auf der politischen Agenda aktuell weit oben in Deutschland. Nach dem Willen der Bundesregierung sollen im Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen rollen. Die Elektromobilität könnte in der EU auch erheblich dazu beitragen, die geplanten Klimaschutz- und Energieziele bis 2050 zu erreichen. Die Zahl der Ladestationen soll nach der Anzahl "der bis 2020 vermutlich in jedem Mitgliedstaat zugelassenen Elektrofahrzeuge" festgelegt werden. Für jeweils 10 E-Autos soll nach Vorstellungen der EU mindestens ein öffentlicher Ladepunkt zur Verfügung stehen.
Bis zum Jahr 2020 will Deutschland seine Treibhausgasemissionen um 40 Prozent gegenüber 1990 reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen alle Sektoren wie Industrie, Haushalte, Wirtschaft und Verkehr, ihre CO2-Emissionen deutlich mindern. Der Verkehr hat anteilmäßig 29 Prozent der Emissionen in Deutschland. Alle Einsparversuche im Verkehrssektor wurden bisher durch eine Zunahme des Verkehrs insgesamt zunichte gemacht (Reboud-Effekt). Der Verkehrssektor ist der einzige Bereich, der bisher keinerlei Einsparung an fossilen Brennstoffen und damit CO2 erreicht hat.
Die Elektromobilität soll in Deutschland einen wesentlichen Beitrag für das Gelingen der Energie- und Verkehrswende und damit für das Erreichen der ambitioniert gesetzten Klimaschutzziele leisten. Der Energie- und der Verkehrssektor müsste dabei konzeptionell gemeinsam betrachtet werden. Gerade in den Energie- und Mobilitätsszenarien der Zukunft müssten Erzeugung und sparsame Nutzung von Strom eng aneinander gekoppelt werden.
Die Stadt Garching selbst hat in Sachen „E-Mobilität“ bisher drei Elektrofahrzeuge und ein Hybrid-Fahrzeug für die Verwaltung/Bauhof und zwei E-Ladestationen in der Rathaustiefgarage vorzuweisen. In ihrem Energiesparförderprogramm bietet die Stadt Garching zudem seit 2016 Förderungen für Energiespeicher und für die Errichtung von E-Ladestationen für Haushalte an.
Durch das folgende E-Mobilitätskonzept wird die zukunftsweisende und umfassende Einführung der E-Mobilität in Garching in mehreren Stufen skizziert. Die Zahlen und Hochrechnungen beruhen auf Daten vom LRA München, vom EVU und der Stadtverwaltung Garching. Die Daten können vom aktuellen Stand leicht abweichen, was aber keine große Auswirkung auf die Ergebnisse und Empfehlungen insgesamt hat.
Die wesentlichen Maßnahmen und Empfehlungen dieses Konzeptes lassen sich wie folgt zusammenfassen:
1) Die Stadt hat hier eine Vorreiterrolle einzunehmen und geht bei der Errichtung der Ladestationen in Vorleistung. Als Geschäftsmodell wird empfohlen: Die Stadt finanziert den Elektroanschluss; Betrieb, Wartung und Abrechnung werden extern vergeben.
2) Innerhalb der nächsten 10 Jahre (bis 2028) sollen in Garching auf den insgesamt 21 stadteigenen, öffentlichen Parkanlagen 70 Ladesäulen mit insgesamt 140 Ladepunkten errichtet werden.
3) Die zeitliche Abfolge für die Errichtung dieser Ladesäulen ergibt sich aus einer Prioritätenliste „hoch“ (bis 2021), „mittel“ (2022 bis 2025) und „niedrig“ (2026 bis 2028).
4) Zur Priorität „hoch“ gehören die Parkanlagen Maibaumplatz, Telschowstr./Rathaus, Schleißheimerstr. (Dreifachhalle), Gymnasium/Am Mühlbach, U-Bahn Hochbrück (West) und Ortsteilzentrum Hochbrück. Demnach sollten bis zum Jahr 2021 insgesamt 20 Ladesäulen mit 40 Ladepunkten eingerichtet werden.
5) Die Ladesäulen werden i.d.R. mit einer Leistung von 22 kW ausgestattet, dynamische Leistungsanpassung an beiden Ladepunkten.
6) Es ist je nach Lage mit Anschlusskosten von ca. 2.000 bis 10.000 € sowie Hardwarekosten („Wallbox“) von 3.500 € je Ladestation zu rechnen.
7) Die installierte Leistung der 70 Ladesäulen beträgt insgesamt 1,54 MW. Diese (Mehr-) Leistung ist durch die zusätzliche Einrichtung erneuerbarer Energiequellen zu kompensieren.
Herr Stefan Sachs und Herr Tibor Szigeti vom Ingenieurbüro S&T stellen das Elektromobilitätskonzept für die Stadt Garching vor.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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338,8 kB
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24,9 MB
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50,7 MB
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