ALLRIS - Vorlage

BESCHLUSSVORLAGE - B III/666/2018

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

I. Sachvortrag:

 

In der Stadtratssitzung vom März 2018 stellte die Stadtratsfraktion der CSU den Antrag zur Überprüfung der Alten- und Pflegeheimeinrichtungen in Garching. Hierbei soll analog des Schulkonzeptes der Stadt Garching eine Klärung über den zukünftigen Bedarf an Altenheimen und Pflegeeinrichtungen für die Garchinger SeniorInnen erfolgen. Im Bedarfsfall soll ein Zukunftskonzept für die nächsten zehn Jahre erstellt werden. Zur weiteren Klärung wurde der Antrag nach §8 Abs. 3 Nr. 1e der Geschäftsordnung der Stadt Garching an den zuständigen Haupt- und Finanzausschuss verwiesen.

 

Darstellung der aktuellen Situation:

 

Das Landratsamt München gab bereits 2011 erstmal eine systematische Untersuchung über die Seniorenangebote im Landkreis in Auftrag. Die letzte Datenerhebung stammt aus den Jahren 2009 – 2011, daraus entwickelte sich das Seniorenpolitische Gesamtkonzept. Die Basis des Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes bildete die Überprüfung der vorhandenen Versorgungssituation älterer BürgerInnen im Landkreis durch ein beauftragtes Sozialinstitut (Arbeitsgemeinschaft Sozialplanung in Bayern).

 

Zur Gewinnung der Daten wurden folgende Punkte bearbeitet:

  • Bestandserhebung bei den Einrichtungen und Diensten die in der Seniorenarbeit tätig sind
  • Durchführung einer Bevölkerungsprognose
  • Schriftliche Befragung von 10.000 BürgerInnen (Rücklaufquote von 55.3 %)
  • Sieben Workshops mit lokalen ExpertInnen in den Versorgungsbereichen

Die Untersuchungsergebnisse zeigten, dass mit einem Bevölkerungswachstum bis zum Jahr 2029 von 317.000 Personen auf 329.000 Personen zu rechnen ist. Hierbei wird die Zahl der 60-Jährigen und Älteren ebenfalls von 82.000 auf bis zu 118.000 Personen steigen. Damals ergaben die Ergebnisse der Befragung, dass die meisten der älteren Menschen (54,1 %) zu Hause wohnen möchten, in Kombination mit der Möglichkeit der Inanspruchnahme im Bedarfsfall z.B. haushaltsnaher Hilfen, eines Hausnotrufs oder von Essen auf Rädern.

 

Aus der Studie resultierende Handlungsanleitungen waren die Förderung von barrierefreiem Wohnraum, Wohnberatungen zur Wohnungsanpassung und die Förderung von Nachbarschaftshilfen. Zudem ergab sich die Notwendigkeit der Unterstützung durch die Fachstelle für Pflegende Angehörige, deren Hauptaufgabe die Beratung und der Ausbau weiterer Entlastungsmöglichkeiten war und ist.  

Die Rückmeldung bezüglich Pflegebedürftiger Personen ergab, dass dieser Personenkreis überwiegend zu Hause gepflegt und betreut wird. Ohne Berücksichtigung der Zuwanderungen in stationäre Einrichtungen ergab sich ein Anteil häuslicher Pflege von über zwei Drittel. Zum damaligen Zeitpunkt wurde eine Erweiterung der Angebote im stationären Bereich im Landkreis München für die Bedarfsdeckung bis in die zwanziger Jahre für nicht notwendig gesehen. Die Pflegebedarfsprognose ergab aber eine Notwendigkeit für den Ausbau von ambulanten Diensten und auch eine Stärkung der teilstationären Angebote wie z.B. Tagespflegen. Eine besondere Zielgruppe sind die Menschen mit Demenzerkrankungen, deren Zahl wird bis zum Jahr 2030 von 3.900 auf über 7.200 Personen zunehmen, hierfür müssen bereits vorhandene Angebote weiter ausgebaut werden.

 

Darstellung der geplanten Bedarfsuntersuchung

 

Eine neue Studie des Landkreis München soll jetzt den aktuellen und den zu erwartenden Bedarf an Versorgungsangeboten für den Seniorenbereich im Landkreis aufzeigen. Die Ergebnisse werden bis Mitte 2019 erwartet. Ein Kernthema der Bedarfsklärung wird der längerfristige Bedarf an Pflegeeinrichtungen sein. Die Grundlage bildet eine Erhebung, die die Versorgungssituation der wachsenden Zahl an SeniorInnen im Landkreis ermittelt, anhand dieser Daten soll eine Bevölkerungsprognose erstellt werden. Zur Gewinnung der Daten werden ebenfalls wieder die Landkreiskommunen mit einbezogen. Dies soll durch eine Kommunalbefragung im Herbst und gemeinsamen Workshops zu Beginn 2019 erfolgen. Hierfür werden auch die vor Ort tätigen Institutionen wie die Nachbarschaftshilfen, Wohlfahrtsverbände etc. miteinbezogen. Ziel der Befragung wird ein Gesamtüberblick über den zukünftigen Versorgungsbedarf des Seniorenbereiches im Landkreis München sein, mit dem Anspruch vorhandene Defizite zu erkennen um entsprechende Gegenmaßnahmen rechtzeitig einleiten zu können.

 

IST Stand Pflegeeinrichtungen Garching

 

Die Stadtverwaltung möchte in diesem Hinblick darauf verweisen, dass aktuell 43 % der BewohnerInnen des Pflegeheims direkt aus Garching kommen. Zudem können die Garchinger BewohnerInnen ebenfalls die Tagespflege in Ismaning besuchen. Eine vollständige Auslastung der Pflegekapazitäten im Garchinger Pflegeheim ist auf Grund der Instablitäten im Personalbereich (Stichwort Pflegekräftemangel) derzeit nicht gegeben. Laut Aussage des Leiters des Pflegeheimes, Herrn Kudella gibt es eine hohe Nachfrage nach Plätzen, die für eine Vollbelegung ausreichen würden. Die durchschnittliche Verweildauer der BewohnerInnen beträgt 1- 2 Jahre. Die Stadtverwaltung bittet Herrn Kudella die Bedarfssituation im Pflegeheim im Rahmen des Jahresberichtes im Herbst 2018 dem Gremium vorzustellen.

 

Fazit

 

Da gerade im Seniorenbereich das Hilfenetz häufig kommunenübergreifend stattfindet gilt es zu klären, welche genauen Daten explizit für Garching erhoben werden sollten. Dazu schlägt die Verwaltung vor, nach Veröffentlichung der landkreisweiten Untersuchung die Initiatoren einzuladen, um die Ergebnisse explizit für Garching zu präsentieren. Anhand der gewonnenen Studienerkenntnisse kann sachgerecht entschieden werden, ob und wie die Stadt Garching selbständige Untersuchungen/ Analysen und Evaluierungen einleitet.

 

Reduzieren

II. BESCHLUSS:

Der Stadtrat nimmt die Ausführung der Verwaltung zur aktuellen Situation der Kapazität in den Alten/ Pflegeeinrichtungen zur Kenntnis.

 

Reduzieren

Anlagen

Loading...