ALLRIS - Vorlage

BESCHLUSSVORLAGE - 2-BV/253/2021

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Beratungsfolge

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I. Sachvortrag:

 

Zur Vorbereitung der städtischen Grundstücke, Fl.Nrn. 1884/24 und /25, für die Umsetzung von BPl. 171 Kommunikationszone sind gemäß städtebaulichem Vertag die Einwurfsgrundstücke hinsichtlich schädlicher Bodenverureinigungen bzw. Altlasten zu untersuchen und belastete Böden > Z 1.2 zu entsorgen. Zusätzlich befindet sich im südwestlichen Bereich der Fl.Nr. 1884/24 ein kartiertes Bodendenkmal (s. Anlage 2).

 

Auf den vorstehenden Grundstücken finden derzeit Bodenarbeiten mit archäologischer Begleitung statt. Aufgrund vorheriger Abstimmung mit den Fachbehörden (BLfD, WWA München) sind die Oberböden bis zum Kies abzuschieben, in 500 m³-Haufwerke aufzuhäufen und zur Einstufung der Bodenbelastung gemäß LAGA, bzw. im Falle einer Entsorgung/Deponierung gem. Eckpunktepapier zu beproben. Wegen des Bodendenkmals sind die Arbeiten zudem archäologisch zu begleiten und Funde zu dokumentieren. Gemäß Beschluss des Bau-, Planungs- und Umweltausschuss vom 04.05.2021 wurde der Erste Bürgermeister beauftragt, die Aufträge der Erdarbeiten mit archäologischer Begleitung und der Beprobung nach Durchführung der VgV-Verfahren auf Grundlage der Kostenschätzungen zu erteilen.

 

Da vorab nicht realistisch abschätzbar war, mit welchen bzw. mit wieviel archäologischen Funden zu rechnen ist, konnte die - sich an den Bodenabschub im Idealfall unmittelbar anschließende - Ausgrabung und Dokumentation nicht verlässlich vorab bestimmt und ausgeschrieben werden. Ein erster Befundbericht zeigt allein im nördlichen Teil von Fl.Nr. 1884/24 (Anlage 1, blau schraffierte Fläche im Norden) ca. 100 Funde. Zum aktuellen Stand sind ca. 25% der Fläche abgezogen und ca. 175 Funde (darunter auch 2 Körpergräber) dokumentiert worden.

 

Es wurde mit der Fachfirma, welche den Erdabschub archäologisch betreut hat, besprochen, dass diese unmittelbar anschließend mit der Erkundung und Dokumentation beginnt (die Firma ist somit bereits seit mehreren Wochen vor Ort). Hierfür wurden Kosten i.H.v. ca. 8 - 10.000 € je Woche prognostiziert und, um keinen Stopp der Erdarbeiten mit Stillstandszeiten zu befürchten, auch als sog. „Sofortauftrag“ bis zur Vorlage eines Gesamtangebots beauftragt.

Die archäologische Dokumentation geschieht nun parallel mit dem Abschub der Flächen, wodurch archäologisch freigegebene Flächen als weitere Lagerflächen herangezogen werden können und voraussichtlich nur die stark belasteten Erdmassen letztlich abgefahren werden müssen. Die in Anlage 1 dokumentierte Belastung der Haufwerke zeigt, dass die meisten der bislang aufgehäuften Erdmassen vor Ort verbleiben könnten.

 

Parallel wurde von der Fachfirma ein Kostenangebot zur Maßnahme gefordert. Da noch nicht alle Bereiche vollständig vom Oberboden abgezogen sind, kann der letztliche Umfang nur auf Grundlage der bisherigen Befundlag hochgerechnet werden. Das vorliegende Kostenangebot i.H.v. 122.347,47 € vom 21.10.2021 (s. Anlage 3) geht von einer Dauer von ca. 9 - 12 Wochen und ca. 400 - 500 Funden aus. Die Gesamtdauer der Maßnahme ist abhängig von der Komplexität der Befunde und der Befundanzahl. Die Abrechnung erfolgt nach tatsächlich erbrachtem Aufwand.

 

Neben großem finanziellen Zusatzaufwand für eine vollständige Deponierung (ca. 2 Mio. € geschätzt)re ein massiver Zeitverzug bei Stillstandszeiten zu prognostizieren. Die derzeitige Zeitschiene sieht nach Abschluss der Umlegung (= Unanfechtbarkeit Umlegungsbeschluss) die Ausschreibung von Planung und Herstellung der Erschließung vor. D.h. die Maßnahmen sollten bestenfalls bis Ende des 1. Quartals 2022 abgeschlossen sein.

 

Die erforderlichen Haushaltsmittel sind auf HHSt 62310.95800 vorhanden. Die Verwaltung empfiehlt, den Auftrag an die Fa. PlanaTeam, Wasserburg, auf Grundlage des Angebots vom 21.10.2021 i.H.v. ca. 122.347,47 € zu erteilen.

 

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II. BESCHLUSS:

 

Der Stadtrat nimmt den Sachvortrag und die Sofortbeauftragung zur Kenntnis. Er beschließt den Auftrag zur archäologischen Ausgrabung und Dokumentation auf den Grundstücken, Fl.Nrn. 1884/24 und /25, an die Firma PlanaTeam, Wasserburg, mit einer Auftragssumme von insgesamt ca. 122.347,47 € zu erteilen.

 

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Anlagen

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