Neuer Treibhausgas-Bericht erschienen

Landratsamt veröffentlicht dritten Bericht zur Evaluation der Klimaschutzbemühungen im Landkreis München

Die Klimaschutzbemühungen im Landkreis München zeigen allmählich Erfolge: 7,9 Tonnen betrug der Ausstoß an CO2-Äquivalenten pro Kopf im Landkreis 2020, dem Bezugsjahr des neuen Berichts. Das sind rund 1,8 Tonnen weniger als noch im Jahr 2018. Zwar haben sich hier vermutlich auch die Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Beginn der Corona-Pandemie begünstigend ausgewirkt, doch die Zahlen weisen klar in die richtige Richtung. Seit Einführung der Klima- und Energieinitiative 29++ konnten die Pro-Kopf-Emissionen im Landkreis München von 10,4 Tonnen im Jahr 2016 um insgesamt 24 Prozent gesenkt werden. Das Ziel einer Pro-Kopf-Emission von sechs Tonnen je Einwohnerin und Einwohner ist damit einen großen Schritt näher gerückt.

Die größten Einsparungen von 2018 auf 2020 konnten dabei die Sektoren Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Industrie mit einem Rückgang um 0,8 Tonnen sowie Verkehr (-0,5 Tonnen) verzeichnen.

Gestiegen ist insbesondere der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch. Waren es 2018 noch 15,7 Prozent, so lag dieser 2020 bereits bei 19,7 Prozent. Auch der Anteil erneuerbarer Heizwärme konnte noch einmal gesteigert werden und liegt nun bei 23 Prozent (2018: 20,3 Prozent).

Im Bereich Solarenergie waren im Landkreis München Ende 2020 etwa 97,8 Megawatt Peak an Photovoltaik-Leistung installiert, immerhin 12,4 Megawatt Peak mehr als 2018. 20 von insgesamt 29 Kommunen verfügen bereits über Fernwärmenetze in unterschiedlichem Ausbaugrad.

Einen Zuwachs gibt es auch beim Thema Mobilität im Bereich der alternativen Antriebe zu verzeichnen. Deren Anteil hat sich von 2,1 Prozent im Jahr 2018 auf 5,2 Prozent im aktuellen Berichtsjahr erhöht. 

Kennzahlen für den gesamten Landkreis und Einblicke in Klimaschutzprojekte

Neben den bereits erwähnten landkreisweiten Kennzahlen gibt der Treibhausgas-Bericht auch diesmal einen Überblick über die TreibhausgasEmissionen, den Energieverbrauch und die erneuerbare Energieerzeugung in den 29 kreisangehörigen Kommunen sowie kumuliert für den gesamten Landkreis.

Zahlreiche Projektberichte geben zudem einen Einblick in die vielfältigen Klimaschutzmaßnahmen auf Kreis- wie auch auf Gemeindeebene – von der kürzlich gestarteten Aktion Zukunft+ über gemeindliche Energiesparförderprogramme und Bürgerenergieprojekte bis hin zu privaten Klimaschutzinitiativen. Sie sollen aufzeigen, auf welche unterschiedliche Art und Weise Engagement für die und mit der Bevölkerung den Klimaschutz aktiv vorantreiben kann. Denn letztendlich sind und bleiben Klimaschutz und Treibhausgas-Reduktion gesamtgesellschaftliche Aufgaben.

In den sieben Jahren seit Beginn der Klima- und Energieinitiative 29++ ist bereits vieles geschehen und der Landkreis München ist seinem ersten Ziel – der Reduktion der jährlichen Pro-Kopf-Emissionen auf sechs Tonnen – ein großes Stück nähergekommen. Dennoch müssen alle zusammenarbeiten, um die Bemühungen zur Reduktion fossiler Treibhausgas-Emissionen und zum Ausbau 
erneuerbarer Energien noch einmal deutlich zu steigern und den Klimaschutz zu beschleunigen. 

Denn das Sechs-Tonnen-Ziel kann nur ein Zwischenziel bleiben, wenn der Klimawandel langfristig eingebremst werden soll. Bis spätestens 2045 will Deutschland treibhausgasneutral sein; in Bayern soll dies bereits bis 2040 Realität werden. Das Klimaschutzziel des Landkreises München wird derzeit in einem intensiven Prozess gemeinsam mit den Kommunen überarbeitet und konkretisiert. Die Anpassung des Landkreisziels an die übergeordneten gesetzlichen Vorgaben soll im Mai 2023 auf der ersten landkreisweiten Klimakonferenz vorgestellt werden.

Der Treibhausgasbericht des Landkreises München für das Berichtsjahr 2020 sowie der Einleger mit allen Kennzahlen für Landkreis, Städte und Gemeinden sind auf der Internetseite des Landkreises München unter www.29plusplus.de/entwicklung-der-co2-emissionen-im-landkreis einsehbar. Der Treibhausgasbericht steht in Kürze auch als gedruckte Broschüre zur Verfügung. Interessenten, die gerne ein gedrucktes Exemplar des Treibhausgas-Berichts erhalten möchten, können dies per E-Mail unter anfordern.

Seit 2016 arbeiten der Landkreis München und die 29 kreisangehörigen Städte und Gemeinden im Rahmen der Klima- und Energieinitiative 29++ gemeinsam daran, die jährlichen Pro-Kopf-Emissionen im Landkreis auf sechs Tonnen zu reduzieren. Zur regelmäßigen Evaluation und Nachjustierung der Maßnahmen wurde die Einführung eines Energiecontrollings beschlossen. Die nächste Aktualisierung des Berichts ist für 2024 geplant, dann mit den Zahlen aus dem Jahr 2022.