Zweites Grundwasserforschungsprojekt: Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger von großer Wichtigkeit
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Forschungsprojekts URGRUND zu den Grundwasserüberschwemmungen in Garching im Dezember 2023 wird das Team der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen (FAU) die Untersuchungen vor Ort fortsetzen. Ein besonderer Schwerpunkt des Folgeprojekts GraBeKO liegt darauf, die Bürgerinnen und Bürger aktiv durch die Installation zusätzlicher Messstellen auf betroffenen Grundstücken einzubeziehen. Hierbei werden auf privaten Grundstücken Grundwasserstände erfasst um zukünftig schneller an ein aktuelles Lagebild zu kommen in Form einer erweiterten Frühalarmierung.
Das Projekt GraBeKO
Im Rahmen des Forschungsprojekts GraBeKO (Grundwasserbeobachtung im kommunalen Kontext) untersucht die Stadt Garching gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, wie grundwasserinduziertes Hochwasser entsteht und welche lokalen Faktoren es beeinflussen. Das Ziel ist es, die Zusammenhänge zwischen Niederschlag, Wasserstand und Grundwasserständen besser zu verstehen. So können langfristig Schutzmaßnahmen und Frühwarnsysteme entwickelt werden, die die Stadt Garching widerstandsfähiger gegen Überflutungen machen.
Das Projekt folgt dem Prinzip des Citizen Science – also der Bürgerwissenschaft. Interessierte Garchingerinnen und Garchinger können aktiv mithelfen, Daten zu erfassen und damit einen wertvollen Beitrag zur Umweltforschung leisten. Über insgesamt 12 Monate werden die Daten im Rahmen einer Citizen Science Messkampagne eingeholt.
Installation der Messgeräte – was ist zu beachten?
Die Sensoren können an privaten Standorten in Gärten und Kellern installiert werden. Hierbei sollte freie Sicht auf den Grundwasserleiter vorherrschen. Dies kann durch einen eigenen Brunnen oder ein zu schaffendes Bohrloch erfolgen. Ein Schacht kann im Einzelfall ebenfalls eine Installation ermöglichen. Der Durchmesser sollte nicht kleiner als 7cm sein.
Die Installation erfolgt
- in Absprache mit den Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern,
- durch das Projektteam oder unter Anleitung der Teilnehmenden,
- ohne größere Eingriffe in den Boden – die Messsonde wird in einem schmalen Bohrloch platziert und ist kaum sichtbar.
Die Geräte sind wartungsarm, verursachen keine Störungen und können bei Projektende problemlos wieder entfernt werden.
Messung mit moderner Milesight-Sensorik
Zur Erfassung der Grundwasserstände werden Milesight-Sensoren eingesetzt.
Diese Sensoren
- messen kontinuierlich den Wasserstand des Grundwassers mittels Ultraschall,
- übertragen die Daten drahtlos über ein energiesparendes Funknetz,
- arbeiten autonom mit Batterie und benötigen keinen Stromanschluss,
- sind witterungsbeständig und für den dauerhaften Außeneinsatz geeignet.
Die erfassten Daten werden anonymisiert gespeichert und für wissenschaftliche Analysen verwendet. Sie helfen dabei, lokale Schwankungen des Grundwassers sichtbar zu machen und mit Niederschlagsereignissen zu vergleichen.
Sie möchten mitmachen?
Sie möchten Teil des Projekts werden und bei der Beobachtung des Grundwassers in Garching mitwirken? Die Stadt Garching freut sich über Ihre Interessensbekundung!
Bitte senden Sie hierfür eine kurze Nachricht mit Ihren Kontaktdaten und – falls vorhanden – einer möglichen Standortbeschreibung (z. B. Garten, Hof, Grünfläche) an:
Alle Teilnehmenden erhalten regelmäßig Informationen zu den Messergebnissen und erfahren, wie ihre Daten zum besseren Verständnis des Garchinger Grundwassers beitragen.
Gemeinsam für ein besseres Verständnis unseres Wassers – machen Sie mit bei GraBeKO!