Bunter Abend Verdienstmedaillen

Ehrungen

Ehrenamtspreis
In der Stadt Garching engagieren sich viele Bürgerinnen und Bürger in herausragender Weise ehrenamtlich. Diesen Personen soll mit der Verleihung des Garchinger Ehrenamtspreises Anerkennung sowie Wertschätzung entgegengebracht und ihre Vorbildfunktion öffentlich gewürdigt werden. Dazu hat der Stadtrat Richtlinien erlassen, die eine Verleihung dieser Auszeichnung an Einzelpersonen, Gruppen und auch Projekte möglich machen. Der Garchinger Ehrenamtspreis kann für herausragendes Engagement in verschiedenen Kategorien, und für beständiges Engagement für die Stadtgemeinschaft verliehen werden. Der Garchinger Ehrenamtspreis wird jährlich ausgelobt, wobei die Bürgerinnen und Bürger Vorschläge einreichen können, über die dann der Stadtrat entscheidet.

Sportlerehrung
Die Stadt Garching ehrt jährlich Einzelsportlerinnen und -sportler, Mannschaften und Schulmannschaften, die in Wettkämpfen außergewöhnliche sportliche Leistungen erzielt haben. Zu ehrende Leistungen von Versehrtensportlerinnen und -sportlern sind ausdrücklich zu berücksichtigen. Der Aufruf zur Abgabe von Ehrungsvorschlägen wird öffentlich bekanntgemacht. Der Nachweis über die erbrachten Leistungen ist mittels offizieller Ergebnisliste oder Urkunde zu erbringen.

Ehrenbürger

Traditionell werden Mitbürgerinnen und Mitbürger, die für das örtliche Gemeinwohl oder das Ansehen des Ortes etwas Besonderes geleistet haben, mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet. Bisher beschränkt sich die Zahl der Ehrenbürger auf sieben herausragende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.

Im Jahr 1925 erfolgte mit Pfarrer Johann Baptist Stein (1851 – 1925, nach anderer Schreibweise auch Stain) die erste Ernennung. Pfarrer Stein war von 1907 bis 1925 Ortspfarrer von Garching, als solcher hoch angesehen und erhielt zum Abschied das Ehrenbürgerrecht. Ihm zu Ehren wurde eine Straße in der Wasserturmsiedlung nach seinem Namen benannt.

Im gleichen Jahr wurde Altbürgermeister Josef Wagner (1856 – 1934) anlässlich seines 70. Geburtstages diese Ehre zuteil, der von 1888 bis 1917 fast 30 Jahre lang die Geschicke der Gemeinde lenkte. Auch hier wurde der langjährige Einsatz für das Gemeinwohl gewürdigt. Ihm wurde ebenfalls eine Straße gewidmet – die Bürgermeister-Wagner-Straße, die von der Staatsstraße 2350 Richtung Osten abzweigt.

Im Jahr 1954 beschloss der Gemeinderat Pfarrer Johannes Hermann (1885 – 1955) aufgrund seines mehr als 20-jährigen Wirkens (1933 bis 1955) als Ortspfarrer das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Hermann der Initiator und zugleich eifrigste Arbeiter bei der Renovierung der Kirche in den Jahren 1948 bis 1950. Pfarrer Hermann konnte sich an seiner Ehrenbürgerschaft nur kurze Zeit erfreuen, denn er starb noch im gleichen Jahr.

Zehn Jahre später, im Jahr 1964, wurde der gebürtige Garchinger, Professor Dr. Rupert Angermair (1899 – 1966), ein weiteres Mitglied der Geistlichkeit, Ehrenbürger. Als Professor für Moraltheologie an der Philosophisch-theologischen Hochschule Freising war er seinerzeit bundesweit eine anerkannte Kapazität auf diesem Gebiet. Gerade als er in Freiburg promoviert hatte, musste auch er sich der Nazi-Herrschaft beugen. Er wurde aus dem Lehramt entlassen, seine Bücher wurden verboten und er erhielt Schreib- sowie Redeverbot. Nach dem Krieg war er ein bundesweit gefragter Wissenschaftler, der sich bei Vorträgen in Funk und Fernsehen mit den brennenden Themen der neuen Zeit beschäftigte wie Jugendgefährdung, Geburtenverhütung oder der Frage der Kriegsdienstverweigerung nach der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik. Professor Angermair starb im Jahr 1966 und ist im Priestergrab der Kirche St. Katharina beigesetzt. Der Professor-Angermair-Ring in Garching erhält die Erinnerung an ihn wach.

Mit Josef Amon (1899 – 1974), der die Nachkriegsentwicklung maßgeblich geprägt hatte, erhielt im Jahr 1974 eine weitere herausragende Persönlichkeit die Ehrenbürgerwürde. Er erwarb sich regionale und überregionale Verdienste in der Landwirtschaft, gründete die Molkereigenossenschaft und die Ödlandgenossenschaft zur Verwertung des Münchner Klärschlamms. 1952 wurde Amon zum Ersten Bürgermeister gewählt und sah sich vorrangig mit der Flüchtlingsproblematik konfrontiert. Die Heimatvertriebenen, die sich im ehemaligen SS-Schulungslager in Hochbrück gesammelt hatten, mussten untergebracht werden. Die Gemeinde erwarb günstigen Grund und durch Wohnungsbau konnte die Lagerauflösung verwirklicht werden. In die Zeit seiner Amtstätigkeit fielen der Bau des Forschungsreaktors und die Geburtsstunde des heutigen Gewerbegebietes. Die Einwohnerzahlen wuchsen rasant an und die fehlenden elementaren Infrastruktureinrichtungen wie Schulhäuser, Straßen, Kanalisation und Friedhof mussten geschaffen werden. Die frühere Rathausstraße wurde 1981 nach ihm benannt.

Als der Stadtrat im Jahr 2002 dem scheidenden Ersten Bürgermeister Helmut Karl (1937 – 2012) die Ehrenbürgerschaft verlieh, tat er dies als Auszeichnung für eine herausragende Persönlichkeit, die Garching zu dem gemacht hat, was es heute ist. Am treffendsten beschrieb dies ein Nachruf anlässlich seines Todes im Jahr 2012: „Er hat die U-Bahn nach Garching geholt und erfolgreich gegen Mülldeponien im Münchner Norden gekämpft. Auf dem Weg vom einstigen Bauerndorf hin zur Universitätsstadt hat er seine Heimat mehr als nur unterstützt – er hat sie dorthin geführt“. Die Weiterentwicklung des Hochschul- und Forschungszentrums sowie des Gewerbegebietes Hochbrück waren ihm ebenfalls sehr wichtig. Vehement kämpfte Helmut Karl gegen die Pläne der Bundeswehr, ein weiteres Übungsgelände auf Garchinger Flur zu etablieren.Helmut Karl setzte den Bau des Forschungsreaktors FRM II durch, obwohl die Widerstände dagegen heftig aufflammten. Sein Wirken reichte auch über die Grenzen Garchings hinaus. Er amtierte 42 Jahre als Kreisrat und hatte zahlreiche weitere Ehrenämter inne. Besonders gewürdigt wurden seine Leistungen schließlich im Jahr 1999 mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes. Helmut Karl starb am 19. Januar 2012. Zu seinen Ehren wurde im Jahr 2015 ein Platz in unmittelbarer Nähe „seiner“ U-Bahn als Helmut-Karl-Platz benannt.

Die bisher letzte Verleihung der Ehrenbürgerwürde erfolgte im Jahr 2006 an Professor Dr. Theodor Hänsch. Nach drei Pfarrern und drei Altbürgermeistern wurde mit Professor Hänsch eine Persönlichkeit geehrt, die sich große Verdienste um das Renommee des Forschungs- und Wissenschaftsstandortes Garching erworben hat. Nach seiner Promotion 1969 an der Universität Heidelberg forschte er bis 1986 an der Elite-Universität Stanford in den USA. Danach ging er als Direktor an das Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching. Er hatte die Entwicklung auf dem Gebiet der experimentellen Laserphysik und Quantenoptik maßgeblich beeinflusst. Der Durchbruch gelang ihm mit der Entwicklung des sogenannten „Frequenzkamms“, mit dem die Frequenzen von Licht in nie dagewesener Genauigkeit von 15 Stellen hinter dem Komma gemessen werden können. Dafür erhielt er im Jahr 2005 den Nobelpreis für Physik.

Verdienstmedaillenträgerinnen und -träger

Die Stadt Garching ehrt Personen, die sich in besonderer Weise um die Stadt verdient gemacht haben, durch die Verleihung einer Verdienstmedaille in Silber oder Gold. Bisher wurden folgende Personen mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet:

Silber
Rudi Richter † 1984
Dr. Horst Geuge † 1989
Adolf Fritz 1989
Dr. Albert Probst † 1989
Wilhelm Schönecker † 1989
Dr. Hans-Dieter Landmann † 1996
Eduard Sondermayer † 1996
Albert Neuhauser † 2002
Franz Nikui † 2002
Gisela v. Woyna 2002
Manfred Solbrig 2002
Johann Schweiger 2007
Rudi Naisar 2008
Peter Riedl 2008
Prof. Dr. Heinz-Gerd Hegering 2008
Herbert Becke 2009
Asa Gless 2014
Dr. Joachim Krause 2014
Friedrich Furchtsam 2014
Hans Kastenmüller sen. † 2015 
Florian Baierl 2020, überreicht 2021
Dr. Götz Braun 2020, überreicht 2021
Josef Euringer 2020, überreicht 2021
Walter Kratzl 2020, überreicht 2021
Norbert Kutta 2020, überreicht 2021
Ingrid Wundrak (posthum) 2020, überreicht 2021
Alfons Kraft 2023

Gold
Lorenz Neumayr † 1976
Josef Amon † 1969
Prof. Dr. Heinz Maier-Leibnitz † 1982
August Grünwald † 1986
Helmut Karl † 1987
Wilhelm Schönecker † 1994
Dr. Odward Geisel † 2007
Franz Nikui † 2008
Manfred Solbrig 2008
Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann 2015
Peter Riedl 2015
Prof. Dr. Heinz Billing † 2016
Rudi Naisar 2023